Fragen und Antworten
Warum ist Hypnose hilfreich?
Unser Leben wird zu 95 % von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Das Unterbewusstsein reguliert die Körperfunktionen und speichert Glaubenssätze, Überzeugungen, Gewohnheiten, Emotionen, Ängste und alles Erlebte. Oft stehen aber unbewusste Glaubenssätze, überholte Verhaltensweisen oder negative Erlebnisse im Weg beim Erreichen von Zielen oder beeinträchtigen das Wohlbefinden. Hypnose ist ein tolles Werkzeug, um in den direkten Kontakt mit dem Unterbewusstsein zu treten mit der Absicht, Blockaden aufzulösen, abgelehnte Persönlichkeitsanteile zu integrieren, unterstützende Glaubenssätze abzuspeichern und Suggestionen – die im Trancezustand um ein Vielfaches besser akzeptiert werden als im Wachzustand – gezielt zu platzieren.
Wie wirkt Hypnose?
Hypnose wird schon seit Jahrtausenden eingesetzt und die Wirkung ist mittlerweile hinlänglich wissenschaftlich bewiesen. Warum und wie es wirkt kann jedoch die Forschung noch nicht erklären.
Wie lange dauert eine Hypnosetherapie?
Das hängt einerseits vom Thema und der Leidensdauer ab, andererseits auch vom Ziel, das erreicht werden soll. Um eine tiefer liegende Problematik zu bearbeiten sind mindestens 4 bis maximal 8 Sitzungen sinnvoll. Der Klient entscheidet aber immer selber, wie weit er gehen will. Oft reichen ein, zwei Sitzungen, um einem Anliegen wieder eine neue Richtung zu geben und neue Prozesse in Gang zu setzen.
Wie fühlt es sich an, in Trance zu sein?
Der Trancezustand ist vergleichbar mit dem Gefühl beim Tagträumen. Aussenreize können grundsätzlich wahrgenommen werden, werden aber mit zunehmender Trancetiefe immer unwichtiger. Trotzdem ist ein Reagieren darauf jederzeit möglich. Das Körpergefühl kann sich verändern indem eine angenehme Schwere oder Leichtigkeit wahrgenommen wird, oder einzelne Körperteile kaum mehr gespürt werden. Ein weiteres hypnotisches Phänomen ist das veränderte Zeitgefühl.
Kann es sein, dass man nicht mehr aufwacht?
Trance ist kein Zustand der Bewusstlosigkeit, kein Schlaf, und entsprechend kann man auch nicht aufwachen. Es ist kein Fall bekannt, wo jemand in Trance geblieben wäre.
Kann es sein, dass man sich an nichts mehr erinnert? Kann man in Trance manipuliert werden?
Das tiefste Trancestadium, die somnambule Trance (die in der Showhypnose eingesetzt wird) kann sich schlafähnlich anfühlen, wird aber im therapeutischen Setting kaum eingesetzt. Möglicherweise kann man sich nicht an alle Details erinnern – wie das ja auch bei einem Gespräch oft der Fall ist. Aber auch in einer sehr tiefen Trance werden Suggestionen, die der Ethik und den Moralvorstellungen des Klienten widersprechen, nicht angenommen, sondern führen dazu, dass der Hypnotisierte ins Wachbewusstsein zurückkehrt. Niemand muss befürchten, ein Aussenstehender könnte unerwünschte neue Verhaltensmuster bei ihm bewirken.
Kann man auch hypnotisiert werden, wenn man Mühe hat, Kontrolle abzugeben?
Hypnose ist ein Mittel, um die Kontrolle zu erhalten – über das eigene Unterbewusstsein. Körper und Geist werden entspannt, damit das Unterbewusstsein aktiv werden kann. Während der Trance übernimmt das Unterbewusstsein die Führung und das sonst so dominante Bewusstsein tritt in den Hintergrund. Oft wundert sich der Klient im Trancezustand, warum er gerade so und nicht anders geantwortet hat oder wie er ausgerechnet auf diese Idee gekommen ist. Jede Hypnose ist im Grunde eine Selbsthypnose, zu der der Hypnotiseur die Anleitung gibt. Die erhaltenen Suggestionen müssen vom Klient in innere Bilder umgesetzt werden. Dies erfordert die aktive Mitarbeit des Klienten, ohne die gar nichts geht.
Erledigen sich Probleme mit Hypnose von alleine?
Manchmal genügt eine neu gewonnene Einsicht für eine nachhaltige Veränderung. Meist jedoch sind Ursache und Wirkung nicht so klar miteinander verknüpft und neue Verhaltensmuster müssen eingeübt werden. Zum Beispiel bei Ängsten sind die Ursachen oft vielschichtig, die Angst hat sich über Jahre aufgebaut, ausgeweitet und durch Vermeideverhalten noch verstärkt, so dass dieses Gefühl aktiv mit einem entsprechenden Anker umgewandelt werden muss, bis die Ursachen ergründet und aufgelöst bzw. neue Verhaltensmuster gelernt sind. Jeder Schmerz, jede Krankheit, jede Angst, jeder Glaubenssatz hat einen Grund. Damit sich ein Problem nachhaltig lösen kann, ist die Erkenntnis nötig, was uns das Unterbewusstsein durch diese Eigenheiten mitteilen will, ansonsten ist eine Symptomverschiebung möglich.
Was sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Hypnose?
Ein gutes Vorstellungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und Entspannung sind gute Voraussetzungen für eine tiefe Trance. Noch wichtiger aber ist die Motivation, etwas verändern zu wollen und die innere Bereitschaft, eine Änderung anzunehmen. Ist nämlich der Gewinn einer Krankheit oder eines Verhaltens grösser als die Beeinträchtigung, wird die Person eine Heilung nicht zulassen. Wer dazu an die Wirkung der Hypnose glaubt oder sie mindestens für möglich hält, wird Erfolg haben. Wer bereits im vornherein weiss, dass bei ihm Hypnose nicht wirkt – der hat ebenfalls recht!
Wo sind die Grenzen der Hypnose?
Die Grenzen sind nicht bei der Hypnose, sondern bei jedem Einzelnen. Der Klient setzt die Grenzen des Möglichen selber. Was jemand für unmöglich erachtet, wird für ihn auch nie eintreffen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Hypnose im therapeutischen Umfeld ist grundsätzlich für Körper und Geist sehr entspannend, harmonisierend und regenerierend. Daraus ergeben sich oft unabhängig vom bearbeiteten Thema weitere positive Begleiteffekte / „Nebenwirkungen“ wie mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit, weniger Nervosität, usw. Ansonsten haben körperlich und geistig Gesunde keine Nebenwirkungen zu befürchten.
Wer darf nicht hypnotisiert werden?
Bei hirnorganischen Beeinträchtigungen, schweren Persönlichkeitsstörungen, schweren Zwangskrankheiten und Geisteskrankheiten, bei psychotischen Zuständen (Manie, schizophrener Schub), bei starkem Alkoholkonsum, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch ist eine Hypnosebehandlung nicht angezeigt.
Bei Herzerkrankungen, Epilepsie oder sehr niedrigem Blutdruck (durch Hypnose kann der Blutdruck noch weiter absinken) sollte das Vorhaben mit dem Arzt besprochen werden.
Und selbstverständlich all jene, die nicht hypnotisiert werden wollen!